Eva Schulenburg, Mitglied des Vorstands, hatte Gelegenheit, mit Herrn Marinkovic das folgende Interview über seine Zeit im Rochusclub zu führen:
Was waren in dieser Zeit die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung bestand zu Beginn natürlich erst einmal darin, die vielen Mitglieder kennen zu lernen. Zu erspüren, was im Einzelnen die Wünsche an das Clubrestaurant sind. Und ganz allgemein darin, das Clubleben zu stärken, neue Impulse zu setzen, kurzum: Das Restaurant zum Herzstück des Clubs zu machen. Es ging mir nicht nur um gutes Essen, sondern in erster Linie darum, das Clubhaus so zu etablieren, dass es zu einem Wohlfühlort und zur Begegnungsstätte für alle Generationen von Mitgliedern wird. Ich wollte immer ein offenes Ohr für alle Gäste und all ihre Belange haben. Manchmal machte das aus der Theke des Restaurants eine Rezeption für den ganzen Club – und mich zum Rochusclub-Concierge: Ob es um die verloren gegangene Badehose, ein ganz dringend zu bespannender Schläger oder ganz persönliche Angelegenheiten ging, es war immer meine größte Freude zu spüren, wie sehr die Gastronomie eine der zentralen Anlaufstellen im Club war und wie herzlich alle miteinander umgingen.
Welches sind die schönsten Erinnerungen?
Ich habe aus den letzten 8 Jahren viele schöne Erinnerungen. Highlights waren sicherlich immer die Sommerfeste im Club und auch, wie sich diese entwickelt haben. Anfangs kamen einige Dutzend, dieses Jahr fast 300! Auch die Boule-Turniere und die Jubiläumsfeierlichkeiten im letzten Jahren waren Höhepunkte in der Gastronomie. Was mich im Rückblick besonders freut, ist, wie wir die Jugendlichen des Clubs in den letzten Jahren eingebunden haben. Das ist für mich eigentlich das perfekte Beispiel für ein herzliches und vitales Clubleben. Die Jungs und Mädels sind inzwischen solide ausgebildete Servicekräfte für jeden Studentenjob, den der eine oder andere in den nächsten Jahren vielleicht noch haben wird. Nach den Corona-Lockdowns war besonders spürbar, wie innig der Zusammenhalt im Club geworden war. Das Restaurant-Team hat stets eine große Wertschätzung erfahren. Das ist auch außerhalb der Grenzen des Clubs aufgefallen, wie mir zugetragen wurde. Eine ganz besondere Erinnerung verbinde ich auch mit meiner Tochter Lara, die als frischgebackene Abiturientin angefangen hat, uns im Service zu unterstützen. Dabei zu sein, wie sie ihre ersten Gehversuche in der Branche macht, die die letzten 35 Jahre mein berufliches Zuhause war – das war wunderbar.
Gibt es ein Gericht, das der Nachfolger nie wieder auf die Speisekarte nehmen sollte?
Auf jeden Fall: Pfannkuchen und Bratkartoffeln – das kann einfach jeder „besser“ zu Hause zubereiten 😉 Unbedingt behalten sollte er oder sie einige der Klassiker wie Chicken Wings, Nuggets und Bolognese. Als wir diese Gerichte 2016 neu auf die Speisekarte genommen haben, war das kulinarisch gesehen die Initialzündung – damit hatten wir die Kinder abgeholt und so auch die Erwachsenen.
Es steht doch jetzt sicher erst einmal ein mehr als wohlverdienter Urlaub auf der Agenda. Wohin geht die Reise?
Nein, mich zieht es nicht sofort weit weg. Ich freue mich jetzt erst einmal auf eine gemütliche Vorweihnachtszeit ohne Termine, auf Quality Time mit meiner Familie und auf lange Spaziergänge mit meinem Hund am Rhein. Dann feiern wir das neue Jahr und dann sehen wir mal weiter – (fast) das halbe Leben liegt ja noch vor mir! Ich habe auf jeden Fall Lust, mit 53 Jahren nochmal was Neues zu wagen – gerne etwas, mit etwas weniger Saisongeschäft und etwas mehr Zeit für die Familie.